Berliner Morgenpost
28.5.2003

Mozartsches Gelächter
"Der Rosenkavalier" vereint alle Ingredienzien eines heiteren Meisterwerks

OPER. "Das nächste Mal schreibe ich eine Mozart-Oper", soll Richard Strauss nach der Uraufführung seiner "Elektra" gesagt haben. Alles, was man sich von einem heiteren Meisterwerk nur wünschen kann, findet im "Rosenkavalier" zueinander: die festlichste und innigste Musik und diese einzigartige Mischung aus Komödie und Melancholie, die an "Figaro" und "Don Giovanni" erinnert. Aus der Zusammenarbeit mit dem Dichter Hofmannsthal ist ein Werk aus dem Geist Molières entstanden, das mit den Phänomenen und Wirkungen von Zeit spielt, mit Figuren, Theaterformen, Musikformen der Geschichte. In der schwebenden Leichtigkeit dieser Musik, ihrer Distanz und Spontaneität wird die halb reale, halb imaginäre Geschichte von Liebe und Begehren, Zeit und Vergänglichkeit zur Inspirationsquelle auch für Ironie und Mozartsches Gelächter, wie es Hermann Hesse im "Steppenwolf" beschrieb.

Die Vorstellungen im Juni bieten Gelegenheit zu einer Wiederbegegnung mit Jiri Kout, der von 1990 bis 1999 Erster Dirigent der Deutschen Oper Berlin gewesen ist. Seine musikalische Interpretation des "Rosenkavalier" an der Bismarckstraße war mit Begeisterung aufgenommen worden. Und die Besetzung mit Felicity Lott als Marschallin, Ulrike Helzel als Octavian und Ofelia Sala als Sophie ist viel versprechend - sowohl in sängerischer als auch in schauspielerischer Hinsicht.

Deutsche Oper Berlin, Bismarckstr. 35, Tel.: 07 00-67 37 23 75 46.
Nächste Vorstellungen am 29. Mai, am 1.und am 8. Juni