dpa
17.07.2007

Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg"

Bayreuth - Mit bis zu fünf Stunden Spieldauer gehört Richard Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" zu den längsten Werken der Operngeschichte.

Schauplatz ist Nürnberg in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Ritter Walther von Stolzing möchte die schöne Eva heiraten, doch dafür muss er in einem Sängerwettstreit siegen und sich dem Urteil der Nürnberger Meister, angeführt vom Schuhmacher und Poeten Hans Sachs, stellen.

Die erste Skizze zu der Oper hatte Richard Wagner (1813-1883) schon 1845 verfasst. Von 1861 bis 1867 arbeitete er das Werk dann aus. Die Uraufführung am 21. Juni 1868 in München wurde zu einem triumphalen Erfolg. Im Bayreuther Festspielhaus wurde das Werk erstmals 1888 aufgeführt. Insgesamt gab es am "Hügel" bisher zehn Inszenierungen. Nicht zuletzt wegen deutsch-nationaler Untertöne wurden die "Meistersinger" zur einer der Lieblingsopern Hitlers und der Nazis.

In Bayreuth sind die "Meistersinger" seit mehr als 50 Jahren fest in Wagner-Hand: Zunächst führte Wieland Wagner zwei Mal Regie, und die vergangenen drei Inszenierungen stammen allesamt von Festspielchef Wolfgang Wagner. Katharina Wagner knüpft nun an die Familientradition an.

Vom Original-Schauplatz des 1. Aktes, der Katharinenkirche, steht in Nürnberg noch eine Ruine, in der Open-Air-Veranstaltungen stattfinden. Auch die Festwiese des 3. Aktes lässt sich lokalisieren: Dabei soll es sich um die an der Pegnitz gelegene Hallerwiese im Stadtteil Johannis handeln.

 

Festspiele.de
17.07.2007

Im Schatten von Katharina Wagner
Sebastian Weigle: Bayreuth ist der Höhepunkt meiner Karriere

Bayreuth - Sebastian Weigle hat ein wenig Pech mit seinem Bayreuth-Debüt: Der "Meistersinger"-Dirigent steht dabei im Schatten von Katharina Wagner, der Regisseurin und möglichen neuen Festspielchefin.

Doch den gebürtigen Berliner ficht das nicht an: "Bayreuth ist der Höhepunkt meiner Karriere", sagt er. "Als Wolfgang Wagner mich anrief, war das, als würde ich die Hauptrolle in einem Hollywood-Film bekommen. Es ist eine Ehre, sich in die Schar großartiger Dirigenten hier in Bayreuth einzureihen." Neu ist das Festspielhaus für Weigle freilich nicht: Schon 1997 war er hier Assistent von Daniel Barenboim und lernte auch Katharina Wagner kennen.

Heute schwärmt er von der "harmonischen Zusammenarbeit" mit der 29-Jährigen: "Sie kennt den Text ganz genau und geht sehr gut mit der Partitur um." Für den 1961 geborenen und in der DDR aufgewachsenen Künstler ist es die vierte Einstudierung der "Meistersinger", die er schon in Mannheim, Wien und Berlin dirigiert hat. Für seine "Frau ohne Schatten" in Frankfurt wählten ihn Opernkritiker im Jahr 2003 zum "Dirigenten des Jahres". 2004 ging Weigle als Generalmusikdirektor an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Zur Spielzeit 2008/09 kehrt er nach Deutschland zurück und übernimmt die musikalische Leitung der Frankfurter Oper.

 

Festspiele.de
17.07.2007

Franz Hawlata in Bayreuth
Hans Sachs ist ein waschechter Oberbayer

Bayreuth - Er hat schon an fast allen großen Opernhäusern der Welt gesungen, an der New Yorker "Met" ebenso wie in Wien oder in Salzburg. "Aber Bayreuth ist schon etwas Besonderes", sagt Franz Hawlata.

Am 25. Juli gibt er sein Debüt im Festspielhaus: In der Neuinszenierung der "Meistersinger von Nürnberg" übernimmt Hawlata die Hauptrolle des Hans Sachs.

"Das ist eine der schillerndsten Figuren der Oper, das wollte ich unbedingt machen", sagt der 43-jährige Bass-Bariton. Von der Probenatmosphäre in Bayreuth ist er begeistert. "Sehr harmonisch, tolle Kollegen", lobt Hawlata. "Man kann sich hier unglaublich auf die Arbeit konzentrieren." Regisseurin Katharina Wagner verlange den Sängern auch viel Darstellungskunst ab. Für Hawlata kein Problem: "Ich betrachte mich zu 50 Prozent als Schauspieler", sagt er. "Das ist ein wichtiger Teil des Jobs." Aber natürlich sei die Musik extrem wichtig: "Alles spricht durch die Musik."

Hawlata ist ein waschechter Oberbayer. 1963 in Eichstätt geboren, studierte er in München Gesang. Sein erster Kontakt zu Bayreuth ergab sich schon 1984, als er ein Wagner-Stipendium erhielt. Nach Stationen am Landestheater Coburg und dem Gärtnerplatztheater in München ist Hawlata, der mit Frau und zwei Kindern am Chiemsee lebt, seit 1991 freischaffender Sänger.

"Meine Stimme ist sehr weich", charakterisiert sich Hawlata selbst. Wagner-"Brutalos" wie Telramund, den Holländer oder Alberich könne er nicht singen. "Mir liegen die sanften Charaktere mehr." Den Gurnemanz aus Wagners "Parsifal" würde er gerne einmal machen. Nach Bayreuth wartet aber zunächst in Chicago die "Frau ohne Schatten". In der Oper von Richard Strauss wird Hawlata den Barak singen.

 

Frankfurter Rundschau
Montag, 23 Juli 2007

Schlingensief erwartet skandalträchtige "Meistersinger"


Christoph Schlingensief kennt sich aus mit Provokationen.
(Foto: dpa)

Frankfurt/Bayreuth (dpa) - "Parsifal"-Regisseur Christoph Schlingensief erwartet, das Katharina Wagners "Meistersinger"- Inszenierung am Mittwoch in Bayreuth einen Skandal hervorrufen wird. "Die Leute werden behaupten, dass du ausschließlich provozieren willst, dass du einen Skandal willst", sagte Schlingensief in einem Gespräch mit der Urenkelin Richard Wagners in der "Frankfurter Rundschau".

Zur Eröffnung der 96. Richard-Wagner-Festspiele gibt die 29-jährige Tochter von Festspielleiter Wolfgang Wagner mit der Neuinszenierung der Oper "Die Meistersinger in Nürnberg" ihr Regie-Debüt am "Grünen Hügel".

In der Frage der Nachfolge des 87-jährigen Intendanten favorisiert Schlingensief dessen Tochter Katharina Wagner. "Ich finde es super, was Eva (Wagner-Pasquier) macht, ich finde wunderbar, was Nike (Wagner) macht, manchmal aber mag ich es einfach lieber, wenn junge Leute in ein Projekt reinrasen", sagte der Regisseur und Aktionskünstler zu den beiden möglichen Kontrahentinnen. Der Stiftungsrat der Festspiele will sich in diesem Herbst erstmals wieder mit der Nachfolge von Wolfgang Wagner befassen. Vor sechs Jahren hatten sich Wagners Frau Gudrun, seine Tochter aus erster Ehe Eva Wagner-Pasquier und seine Nichte Nike Nike Wagner (alle 62) um das Amt beworben. Wagner selbst hatte die Frage unter Hinweis auf seinen lebenslangen Vertrag für beendet erklärt.

Katharina Wagner zeigte sich offen für ein Gespräch mit den beiden möglichen Mitbewerberinnen. Zugleich beklagte sie, beide seien "nicht zimperlich in ihrer öffentlichen Wortwahl". In dem Gespräch räumte Katharina Wagner ein, dass sie ihr Vater Wolfgang Wagner wegen brisanter Regieeinfälle bereits angeschrien habe. Grundsätzlich lasse der Festspielleiter aber sowohl bei ihr wie auch bei Schlingensief Provokationen zu. "Letztlich weiß ich, dass er auch bei dir im Zuschauerraum sitzt und sagt, der Junge, der hat Fantasie. Er findet das anregend."

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Dokument erstellt am 23.07.2007 um 11:44:02 Uhr
Erscheinungsdatum 23.07.2007

 

il giornale della musica
07/
07

Katharina Wagner, figlia di Wolfgang e pronipote di Richard, fa la regista
Bayreuth: una donna al potere?

L’ottantottenne attuale direttore potrebbe cedere il posto alla figlia ventinovenne che quest’anno cura la regia dei Meistersinger inaugurali. "Mio padre non può decidere da solo il suo successore – spiega – Se i membri della Fondazione sono d’accordo e accettano le mie condizioni, allora potrò guidare il festival"


Alle prove: Tilo Steffens, Wolfgang Wagner e la figlia Katharina nel Festspielhaus di Bayreuth

Una nuova edizione dei Meistersinger von Nürnberg inaugurerà il prossimo 25 luglio il Festival di Bayreuth. Sebastian Weigle dirigerà un cast di rilievo che comprende Franz Hawlata (Hans Sachs), Robert Dean Smith (Walther), Amanda Mace (Eva) e Michael Volle (Beckmesser). La regia dello spettacolo è affidata a Katharina Wagner, figlia dell’ottantottenne direttore del festival Wolfgang e sua candidata favorita a prenderne il posto alla guida del teatro sulla celebre collina verde. "Mio padre non può decidere da solo il suo successore. Se i membri della Fondazione sono d’accordo e accettano le mie condizioni, allora potrò assumere la guida del Festival. In quanto a me, io sono pronta. Quel che mi sta più a cuore è garantire l’elevata qualità artistica del Festival" spiega Katharina Wagner. Se il vecchio Wolfgang decidesse di ritirarsi – dopo oltre quarant’anni di tanto criticata quanto incontrastata gestione monocratica – la successione dinastica di una delle monarchie artistiche senza eguali in Europa sarebbe assicurata. "Si sente dire spesso che Bayreuth funzionerebbe solo col nome Wagner. Noi diciamo piuttosto che se un Wagner non è qualificato per Bayreuth, allora di sicuro Bayreuth non funzionerebbe. In tal caso, sarebbe il caso di affidare l’incarico al signor Rossi o al signor Bianchi, anche se il binomio Bayreuth-Wagner resterebbe certamente la soluzione più attraente e più efficace".

Nata nel 1978 a Bayreuth, studi di drammaturgia alla Freie Universität di Berlino, Katharina Wagner può vantare ancora poche ma significative esperienze come regista d’opera: il debutto a Würzburg nel 2002 con un’opera del bisnonno Richard, Der fliegende Holländer, e nel 2004 a Budapest un Lohengrin che ha convinto il padre ad assegnarle la regia dei Meistersinger. "È vero. Mio padre la sera della prima mi disse: "Voglio vedere se sai anche muovere un coro". Vorrei comunque che mi si giudicasse per il mio lavoro più che per essere la figlia di Wolfgang o la pronipote di Richard. In ogni caso, la discussione sulla successione alla guida del Festival non ha nulla a che vedere con la qualità delle produzioni. Un buon direttore di festival non deve necessariamente essere un buon regista e viceversa". Sul suo progetto registico Katharina Wagner dice ancora poco mentre è più esplicita sulle difficoltà che un’opera come i Meistersinger pone ad un regista: "In un luogo storico come Bayreuth non si può ignorare la dimensione storica e non nascondo le difficoltà del monologo finale di Sachs sulla "sacra arte tedesca" minacciata dalla "maestà latina", soprattutto per l’interpretazione che è stata data a queste parole nel corso della storia. Per me, comunque, il senso è quello di un sistema chiuso, tradizionale, che è minacciato dalle novità. Il messaggio principale non può essere che il popolo segua Stolzing come una specie di pifferaio magico".

Dopo i Meistersinger il Festival wagneriano continuerà fino al 28 agosto con una serie di riprese di spettacoli delle edizioni precedenti. Il 26 luglio tornerà il Tannhäuser del 2002 diretto da Fabio Luisi con la regia di Philippe Arlaud. Dal 27 luglio si rivedrà il Ring inaugurale del 2006 con la regia di Tankred Dorst, la direzione musicale di Christian Thielemann e un cast con poche modifiche rispetto alla scorsa edizione. Infine, dal 2 agosto per l’ultima volta si vedrà il controverso Parsifal messo in scena nel 2004 da Christoph Schlingensief. È già stato annunciato infatti un nuovo Parsifal per l’inaugurazione del 2008, affidato al regista norvegese Stefan Herheim. Lo spettacolo vedrà il debutto di Daniele Gatti a Bayreuth.

Stefano Nardelli